Die ehemalige Synagoge Laudenbach wurde ihrer Bestimmung übergeben
Die nach dem Erhalt des LEADER-Förderbescheids im Frühjahr 2023 begonnenen, umfangreichen Sanierungsarbeiten in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege wurden im Dezember 2024 fristgerecht abgeschlossen.
So konnte die ehemalige Synagoge Laudenbach am 23.05.2025 im Rahmen eines Festakts von der Stadt Karlstadt als Eigentümer an den Förderkreis ehemalige Synagoge Laudenbach e.V. übergeben werden, der den neu entstandenen Begegnungsort zusammen mit anderen örtlichen Vereinen für politische und geschichtliche Bildung sowie für kulturelle Veranstaltungen und Tagungen nutzen und so mit neuem Leben erfüllen wird.
Zahlreiche Ehrengäste wie Dr. Josef Schuster, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, Anna Stolz, Bay. Staatsministerin für Unterricht und Kultus, Dr. Ludwig Spaenle, Beauftragter der Bay. Staatregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus sowie Landrätin Sabine Sitter zeigten sich in ihren Grußworten erfreut, dass mit einer der ältesten Dorfsynagogen in Deutschland ein einzigartiges und wertvolles Zeugnis jüdischen Lebens erhalten werden konnte. Dies und die beabsichtigte Nutzung als Gedenk-, Veranstaltungs-, aber auch Bildungsort für die jüngere Generation werde einerseits dazu beitragen Erinnerung an jüdische Leben wachzuhalten, aber auch in die Zukunft gerichtet an Toleranz und gegenseitiges Verständnis mahnen.
Sie dankten der Stadt Karlstadt für ihr nicht selbstverständliches finanzielles Engagement und dem Förderkreis für seinen seit Jahren gezeigten, unermüdlichen Einsatz bei der Vermittlung von Wissen über die jüdische Gemeinde in Laudenbach und dem Erhalt der hier vielfältig vorhandenen Zeugnisse jüdischen Lebens.
Georg Schirmer, Vorsitzender des Förderkreises, und Michael Hombach, 1. Bürgermeister der Stadt Karlstadt bedankten sich bei allen Beteiligten, den aufführenden Architekten und Handwerkern und bei den Fördergebern (LAG Wein, Wald, Wasser, Denkmalpflege, Bay. Landesstiftung, Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken) für ihr Engagement.
Schon am Morgen hatten Karlstadter Grundschulkinder zur Erinnerung an die deportierten und ermordeten jüdischen Kinder von Laudenbach vor dem Gebäude einen Baum gepflanzt. Am Sonntag, den 25. Mai wurde die Eröffnung schließlich mit der Bevölkerung bei einem Tag der offenen Tür und einem Straßenfest vor der Synagoge gefeiert.
Die LAG Wein, Wald, Wasser hat das Projekt im Rahmen von LEADER mit rund 270.000 € aus Mitteln der Europäischen Union und des Freistaats Bayern unterstützt und so dazu beigetragen, ein weiteres Zeugnis jüdischen Lebens in der Region zu erhalten und mit neuem Leben zu erfüllen.